Ärzt:in für Substitutionsprogramm bei WAVM Graz gesucht

Liebe Kolleg:innen,

„'Man kann nicht allen helfen', sagt der Engherzige und hilft keinem“, wusste schon die großherzige Marie von Ebner-Eschenbach. Und auf kaum eine Gruppe von Patient:innen trifft dies so zu, wie auf Menschen, die von Opiaten abhängig sind. Das hat wohl damit zu tun, dass es in vielen Fällen wirklich schwierig ist, in diesem Fall zu helfen – Rückfälle, instabile oder streckenweise nicht vorhandene Compliance, Multimorbidität und existenzielle Randständigkeit sind schwierig und machen auch das Helfen schwierig.

Aber: Opiatabhängigkeit ist andererseits „eine Krankheit wie andere Krankheiten auch“. Als Ärztinnen und Ärzte wissen wir, dass wir nicht immer wirksam helfen können. Aber oft genug. Und mit dem Substitutionsprogramm können opiatabhängige Menschen in vielen Fällen wirklich stabilisiert werden. Das heißt auch: Sie sind dadurch im Stande, ihre Existenz- und Wohnversorgung „anzupacken“, sie können eventuell sogar eine Ausbildung machen oder ihrer Arbeit nachgehen. Und sie können sich wieder in Familie, Partnerschaft, Freundeskreis einbringen. In der I.K.A., unserer Interdisziplinären Kontakt- & Anlaufstelle in Graz, helfen wir ihnen dabei. Mit dem Substitutionsprogramm, mit allgemeinmedizinischer Behandlung, Pflege, Sozialarbeit und klinischer Psychologie. Multiprofessionell. Das macht das schwierige Arbeiten an dieser Gruppe von Patient:innen effektiver, sinnvoller und auch für uns selbst weniger belastend.

Nun haben wir – kein Wunder in Zeiten allgemeinen Ärzt:innen-Mangels – wieder Stellen in der I.K.A. zu besetzen. Bitte helft uns dabei – indem ihr überlegt, ob ihr Kolleg:innen kennt, die sich dafür interessieren könnten.

DIE BEDINGUNGEN SIND GUT! Wir suchen ab sofort:

  • Allgemeinmediziner:innen in Teil- oder Vollzeit, mit
  • Ius practicandi & Substitutionsdiplom (oder der Bereitschaft das Diplom zeitnah zu absolvieren),
  • der Bereitschaft in einem interdisziplinären Team
    (Medizin, Pflege, Sozialarbeit, Psychologie) zu arbeiten
  • Engagement und Interesse an der Behandlung von Menschen
    mit Suchterkrankungen (einschlägige Berufserfahrung ist von Vorteil)

Wir bieten:

  • Anstellung in Teil- oder Vollzeit (VZ: 37 Wochenstunden)
  • Familienfreundlich geregelte Arbeitszeit OHNE Journal- oder Nachtdienste
  • Mindestgehalt (VZ): € 6.585,81/Monat brutto (lt. SWÖ-KV, Stufe 9/1 inkl. Überzahlung).
    die tatsächliche Bezahlung ist abhängig von den Vordienstzeiten
  • Externe Supervision & Fortbildung
  • Eine verantwortungsvolle und sinnstiftende Aufgabe in einem multiprofessionellen Team

Vielleicht kennt ihr Kolleg:innen, die einen Job mit guter Work-Life-Balance mit sinnstiftender Berufung verbinden wollen. Auf die I.K.A. trifft beides zu: Die Arbeit ist durchaus anständig honoriert, die Arbeitszeiten sind sehr familienfreundlich, man arbeitet in der Sicherheit einer Anstellung und ist Teil eines motivierten Teams. Aber man arbeitet auch mit Patient:innen, die wirklich – m.E. mehr als viele andere – auf diese spezifische Form ärztlicher Hilfe angewiesen sind. Diese Menschen brauchen uns, um am Leben zu bleiben, um ins Leben wieder hineinzufinden, um menschenwürdig leben zu können. Helfen wir ihnen dabei. Weil das unser Job ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht die eine oder der andere junge Kolleg:in genau so eine Verbindung zwischen Work-Life-Balance und Berufung sucht – vielleicht spricht das aber auch bereits pensionierte Kolleg:innen an, die ihre Erfahrung im Rahmen einer überschaubaren Teilzeit einbringen wollen.

 

Michael Adomeit
Obmann der WAVM

Stand: 30.4.2023

PS: Bewerbungen an die Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin, Radetzkystraße 9/1, 8010 Graz (Tel. 0316/829727) oder per Mail an margit.pufitsch-weber@vorsorgemedizin.st

 

Gültig bis: 
11. Juli 2023