Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hausärztinnen und Hausärzten in Österreich

Medientyp:

Diplomarbeit

Quelle:

Abteilung Allgemeinmedizin, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien, Volume Doktorin der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.), Wien, p.68 (2014)

Inventarnummer:

AC10776627

URL:

http://media.obvsg.at/AC10776627

Schlüsselwörter:

Allgemeinmedizin, Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Primärversorgung, Public Health

Zusammenfassung:

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Hintergrund</h2>

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In der Primärversorgung erlangen Werte wie Patient/innenzentriertheit, Kontinuität in der Betreuung sowie Koordination durch das Gesundheitssystem immer mehr an Bedeutung. Eine Möglichkeit um diesen Anforderungen in Zukunft gerecht werden zu können, ist interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nicht nur effektive Kommunikation unter den Ärzt/innen, sondern auch das Arbeiten in interdisziplinären Ordinationsteams gemeinsam mit verschiedensten medizinischen Berufsgruppen stellen eine Option dar, mit dem Patienten/der Patientin im Mittelpunkt die Qualität der Versorgung zu verbessern. Ziel der Diplomarbeit war es zu erfassen, in wie weit interdisziplinäre Zusammenarbeit im Setting Allgemeinmedizin in Österreich stattfindet.</p>

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Methodik</h2>

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Im Rahmen der QUALICOPC-Studie, einer europaweiten Querschnittsstudie in 34 Ländern, wurden in Österreich Daten von 184 Allgemeinmediziner/innen und 1791 Patient/innen gesammelt. Mit Hilfe von drei standardisierten Fragebögen wurde die Situation der Primärversorgung erfasst. Im Zuge dieser Diplomarbeit wurde die statistische Auswertung für Österreich in Bezug auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mittels SPSS 19.0 durchgeführt.</p>

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Ergebnisse</h2>

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Es zeigte sich, dass 19,7% der 160 (für die Auswertung herangezogenen) Allgemeinmediziner/innen sich mehr als einmal pro Monat mit einem/einer Angehörigen einer anderen medizinischen Berufsgruppe treffen. 15,7% konsultieren mehr als einmal pro Monat einen Facharzt/eine Fachärztin einer anderen Disziplin. Die Ordinationsteams bestehen in Österreich zu 67,1% aus dem Allgemeinmediziner/der Allgemeinmedizinerin mit einem/r Vertreter/in einer anderen medizinischen Berufsgruppe, in den meisten Fällen einem/einer Ordinationsgehilfen/-gehilfin. 17,1% der teilnehmenden Praxen bestanden aus einem interdisziplinären Team im Sinne von Hausarzt/Hausärztin plus mehr als eine andere medizinische Berufsgruppe.</p>

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Diskussion</h2>

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Wie aus den Daten klar ersichtlich wurde, gibt es in Österreich noch genug Optimierungsmöglichkeiten, im Rahmen derer Interdisziplinarität noch gefördert und gestärkt werden sollte, vor allem eine interdisziplinäre Zusammensetzung der Ordinationsteams wäre ein Schritt in Richtung umfassende patient/innenzentrierte Betreuung.</p>