@article {196, title = {Priorit{\"a}ten von Patientinnen und Patienten im {\"a}rztlichen Gespr{\"a}ch in der Allgemeinmedizin: Eine Querschnittstudie in {\"O}sterreich im Rahmen des QUALICOPC Projektes}, volume = {Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.)}, year = {2013}, month = {10/2013}, pages = {121}, publisher = {Medizinische Universit{\"a}t Wien}, type = {Diplomarbeit}, address = {Wien}, abstract = {

Hintergrund

Diese Diplomarbeit behandelt die Priorit{\"a}ten von Patientinnen und Patienten im {\"a}rztlichen Gespr{\"a}ch in der {\"o}sterreichischen Allgemeinmedizin und wie sich diese nach Geschlecht, Bildungsgrad und Alter unterscheiden. Um gute Versorgung bieten zu k{\"o}nnen, m{\"u}ssen diese Pr{\"a}ferenzen erfasst und bedacht werden. Bisher gibt es in der {\"o}sterreichischen Allgemeinmedizin keine Untersuchung zu dieser Fragestellung. Diese Arbeit soll erste Ans{\"a}tze f{\"u}r die weitere Erforschung hinsichtlich Priorit{\"a}ten allgemein, wie auch hinsichtlich m{\"o}glicher Unterschiede zwischen den untersuchten Untergruppen bilden.

Methodik

Patientinnen und Patienten wurden im Rahmen der QUALICOPC-Studie (Quality and Costs of Primary Care in Europe) mittels anonymer Frageb{\"o}gen zu unterschiedlichen Bereichen der Allgemeinmedizin befragt, wobei in dieser Arbeit zehn Fragen zum {\"a}rztlichen Gespr{\"a}ch ausgewertet wurden. Mittels SPSS 21.0 wurden H{\"a}ufigkeiten der Antworten insgesamt sowie Unterschiede zwischen den Subgruppen untersucht.

Ergebnisse

Von 3.050 kontaktieren Haus{\"a}rztinnen und Haus{\"a}rzten nahmen 184 an der Studie teil (R{\"u}cklaufrate ca. 6\%). Von 2.662 angesprochenen Patientinnen und Patienten f{\"u}llten schlie{\ss}lich 1.791 einen Fragebogen aus (R{\"u}cklaufrate ca. 67\%). Generell bewerteten die Probandinnen und Probanden die untersuchten Aspekte als wichtig. Vor allem von {\"A}rztinnen/{\"A}rzten ernst genommen ({\quotedblbase}sehr wichtig{\textquotedblleft} 70,4\%) und verstanden zu\  werden (65,2\%), sowie aufmerksames Zuh{\"o}ren (59\%) und klare Anweisungen durch Medizinerinnen und Mediziner (69,5\%) sind Patientinnen und Patienten unabh{\"a}ngig vonden untersuchten\  Merkmalen wichtig. Zwischen M{\"a}nnern und Frauen zeigen sich am h{\"a}ufigsten Unterschiede, am seltensten zwischen den unterschiedlichen Bildungsgraden. Der Vergleich nach dem Alter l{\"a}sst keine klaren Schl{\"u}sse zu. Patientinnen und Patienten des prim{\"a}ren Bildungsgrades bevorzugen gegen{\"u}ber denjenigen des dritten Grades eine abschlie{\ss}ende Frage, ob sie die {\"A}rztin beziehungsweise den Arzt richtig verstanden h{\"a}tten (63,6\% vs. 29,2\%; p \< 0,05). Der Augenkontakt war Frauen anders als erwartet nicht wichtiger als M{\"a}nnern ({\quotedblbase}wichtig{\textquotedblleft} M: 46,2\% vs. F: 55\%, p \< 0,05; {\quotedblbase}sehr wichtig{\textquotedblleft} M: 17,9\% vs. F: 29,4\%, p \< 0,05). Die Wichtigkeit nonverbalen Verhaltens, das gr{\"o}{\ss}tenteils unbewusst abl{\"a}uft, ist aber m{\"o}glicherweise durch einen Fragebogen nicht fassbar.

Diskussion

Unterschiede in der Wichtigkeit von Kommunikation zeigen sich am h{\"a}ufigsten zwischen Frauen und M{\"a}nnern. Insgesamt d{\"u}rften Patientinnen und Patienten kommunikative Aspekte wichtig sein. Um dies zu {\"u}berpr{\"u}fen sollte eine genauere Untersuchung mit gr{\"o}{\ss}erer Stichprobe und ohne Selektionsbias erfolgen. Weiters sollte die Beachtung des Geschlechts der {\"A}rztin beziehungsweise des Arztes (Dyaden) sowie eine genauere Untersuchung des Alterseffektes Ziel zuk{\"u}nftiger Forschung sein.

}, keywords = {Gender, Kommunikation, Patientenzentriertheit, Prim{\"a}rversorgung}, url = {http://media.obvsg.at/AC10775689}, author = {Johannes Singer}, editor = {Kathryn Hoffmann and Manfred Maier} }