TY - THES T1 - Community-oriented Primary Care in Austria: Status Quo and Prospects for the Future T2 - Public Health School Graz Y1 - 2020 A1 - Sebastian Huter A1 - Jan DeMaeseneer A1 - Florian Stigler KW - Community KW - COPC KW - Primärversorgung KW - Primary Health Care AB -

Hintergrund: Die stärkere Integration des Public Health-Ansatzes in die
Primärversorgung erlebt derzeit wieder mehr internationale Aufmerksamkeit.
Gemeinde-orientiere Primärversorgung (COPC) ist ein bekannter Ansatz, um
dies zu erreichen. Diese Arbeit soll analysieren, inwieweit COPC bereits in der
Primärversorgung in Österreich etabliert ist und welche wesentlichen Barrieren
und Ressourcen für eine Stärkung dieses Ansatzes bestehen.

Methoden: Es wurde ein Scoping Review von wissenschaftlicher Literatur zu
COPC in Österreich durchgeführt und primärversorgungsrelevante
Grundsatzpapiere und Gesetze auf Gemeinde-Orientierung hin durchsucht.
Zudem wurden 13 semi-strukturierte Interviews mit Primärversorger*innen,
Projektmanager*innen und Wissenschaftler*innen geführt und mittels
thematischer Inhaltsanalyse untersucht, um gemeinde-orientierte Aspekte in
existierenden Projekten sowie relevante Barrieren und Ressourcen für COPC zu
identifizieren.

Ergebnisse: Es findet sich kaum österreich-spezifische, peer-reviewte Literatur
zu COPC und kaum gezielte Erwähnungen von Gemeinde-orientierung in den
untersuchten Dokumenten. Zwar existieren gemeinde-orientierte Projekte in
Österreich, diese vermissen jedoch meist wesentliche Elemente von COPC.
Hausärzt*innen können einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen solcher
Projekte leisten. Jedoch fehlt ihnen oft das notwendige Team sowie der einfache
Zugang zu nachhaltiger Finanzierung. Zudem basieren viele Projekte auf
Ehrenamtlichkeit.

Schlussfolgerungen: Gemeinde-orientierung der Primärversorgung ist in
Österreich nicht systematisch implementiert. Um diesen Ansatz zu stärken
braucht es daher systemische Anstrengungen, zum Beispiel durch die
Einbindung von Gemeinde-orientierung in den Versorgungsauftrag und die
Erleichterung der Bildung von lokalen Primärversorgungsteams. Eine
strukturierte Anbindung an das bereits gut etablierte Netzwerk der “Gesunden
Gemeinden” wäre ein rasch umsetzbarer erster Schritt.

JF - Public Health School Graz PB - Medizinische Universität Graz CY - Graz VL - Master in Public Health (MPH) ER -