Am 08. und 09. April fand an der Medizinischen Universität Graz die erste Zukunftskonferenz zu "Innovativen Modellen in der Primärversorgung“ statt. Über 200 Personen aus allen Bundesländern, unterschiedlichen Gesundheitsberufen und vielen Bereichen des Gesundheitssystems diskutierten intensiv über die kommenden Herausforderungen. Zu den größten gehört dabei sicher die Pensionierungswelle bei den Hausärztinnen und Hausärzten. Über drei Viertel gehen in den nächsten zehn Jahren in Pension und müssen ersetzt werden. Aber von wem? Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich nur mehr ein ganz kleiner Teil der Absolventinnen der Medizinischen Universitäten für die Allgemeinmedizin entscheidet. Das österreichische Gesundheitssystem steuert somit direkt in einen HausärztInnenmangel, mit allen Konsequenzen. Dieses Problembewusstsein war unter den Anwesenden verschiedenster Gesundheitsberufe auch deutlich spürbar und hat mit zur Etablierung eines neuen Österreichischen Forums für Primärversorgung beigetragen. Dieses kann zukünftig als gemeinsame Plattform des Austausches dienen.
Wir als junge Allgemeinmedizin Österreichs finden, dass es Zeit wird für einen Schulterschluss aller Akteure damit die wohnortnahe Versorgung auch in Zukunft gesichert ist. Wie es gehen könnte, zeigen Beispiele aus Deutschland, Oberösterreich und Wien. Nun wird es Zeit, in der Steiermark aber auch im Rest von Österreich, solche innovativen Projekte gemeinsam anzugehen.
Wir danken dem Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierten Versorgungsforschung der Medizinischen Universität Graz für die großartige Veranstaltung und aktive Beteiligung der jungen Generation. Die Hoffnung bleibt, dass im nächsten Jahr auch mehr Führungskräfte der Steiermärkischen Gebietskrankenkassa und der regionalen Gesundheitspolitik an der gemeinsamen Diskussion teilnehmen. Die zukünftige Versorgung der Bevölkerung sollte es ihnen wert sein.