Analyse interpersoneller Aspekte der kontinuierlichen hausärztlichen Betreuung – Unterschiede zwischen chronisch und nicht-chronisch erkrankten PatientInnen

Medientyp:

Diplomarbeit

Autoren:

Dario Nedić

Quelle:

Abteilung Allgemeinmedizin, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien, Volume Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.), Wien, p.86 (2013)

Schlüsselwörter:

chronische Erkrankungen, Kontinuität, QUALICOPC

Zusammenfassung:

<p>Internationale Organe wie die Weltgesundheitsorganisation oder die Europäische Union sind bestrebt, die primäre Gesundheitsversorgung und damit die medizinische Basis- oder Grundversorgung durch HausärztInnen und – je nach Land – auch durch speziell ausgebildetes Pflegepersonal zu stärken. Daher wurde das europaweite Projekt QUALICOPC (Quality and costs of primary care in Europe) mit dem Ziel ins Leben gerufen, die medizinische Primärversorgung zu evaluieren. Diese Diplomarbeit stellt einen Teil dieser Evaluierung dar. Die QUALICOPC-Studie war eine epidemiologische Querschnittsstudie, die auf österreichischer Ebene von der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin der<br>Medizinischen Universität Wien koordiniert wurde. Etwas weniger als 1800 PatientInnen und 184 HausärztInnen haben an dieser Fragebogenerhebung teilgenommen. Für diese Diplomarbeit wurde der Fokus auf die Fragen gelegt, welche sich damit beschäftigen, in welchem Umfang sich PatientInnen eine kontinuierliche Betreuung wünschen und ob sie<br>diese dann auch erhalten. Darüber hinaus hinterfragt diese Diplomarbeit inwieweit PatientInnen gesundheitsfördernde Maßnahmen erfahren und wie hoch das Vertrauen der PatientInnen in ihre ÄrztInnen ist. Dabei wurde der Schwerpunkt insbesondere auf die Unterschiede zwischen chronisch kranken und nicht chronisch kranken PatientInnen gelegt.</p><p>Die Resultate dieser Studie zeichnen ein Bild über den Zustand der kontinuierlichen hausärztlichen Betreuung in Österreich. Dabei lässt sich erkennen, dass bei den aufgeworfenen Fragen durchaus statistisch signifikante Unterschiede in den jeweiligen Subgruppen vorhanden sind auch wenn sicherlich Optimierungspotenzial besteht. Auffällig war, dass nahezu 40% der Befragten eine chronische Erkrankung angegeben haben und es den Anschein hat, als ob chronisch&nbsp; Kranke sich vermehrt eine kontinuierliche Betreuung wünschen als dies bei nicht chronisch Kranken der Fall ist – und diese letztlich auch bekommen. Auch die Frage nach der Gesundheitsförderung und dem Vertrauen in die ÄrztInnen wird von chronisch Kranken häufiger mit größerer Zustimmung beantwortet.</p><p><strong>Abstract</strong></p><p>International organizations such as the World Health Organization and the European Union have made an effort to strengthen the sector of primary health care and thus basic medical and primary care provided by family physicians and, in some countries, by specially trained nurses. A European project called QUALICOPC (Quality and costs of primary care in Europe) was launched with the task of evaluating primary healthcare in Europe. This thesis constitutes a part of this evaluation. The QUALICOPC study is a cross-sectional epidemiological survey, the Austrian branch of which was conducted by the Department of General and Family Medicine at the Medical University of Vienna. Nearly 1800 patients and 184 general practitioners participated in this survey. This thesis focuses on three questions: [1] to what extent patients require continuous care and whether they actually receive it; [2] whether patients are offered health promotion services during their visit; and [3] what level of trust patients have in their physician. In each case, the differences between chronically ill and non-chronically ill patients are emphasized.</p><p>The results of this study provide insight into the state of the continuity of primary healthcare in Austria. The study yielded statistically significant differences among the respective subgroups, although there is certainly potential for further research. Almost 40% of the participants had indicated that they had a chronic disease and were shown to seek a greater degree of continuous care as well as receive it than were non-chronically ill patients. Chronically ill patients were also offered a greater number of health promotion services and displayed a higher level of trust in their doctors than non-chronically ill patients.</p>