Community-oriented Primary Care in Austria: Status Quo and Prospects for the Future

Medientyp:

Thesis

Quelle:

Public Health School Graz, Medizinische Universität Graz, Volume Master in Public Health (MPH), Graz, p.67 (2020)

Schlüsselwörter:

Community, COPC, Primärversorgung, Primary Health Care

Zusammenfassung:

<p><strong>Hintergrund:</strong> Die stärkere Integration des Public Health-Ansatzes in die<br>Primärversorgung erlebt derzeit wieder mehr internationale Aufmerksamkeit.<br>Gemeinde-orientiere Primärversorgung (COPC) ist ein bekannter Ansatz, um<br>dies zu erreichen. Diese Arbeit soll analysieren, inwieweit COPC bereits in der<br>Primärversorgung in Österreich etabliert ist und welche wesentlichen Barrieren<br>und Ressourcen für eine Stärkung dieses Ansatzes bestehen.</p><p><strong>Methoden:</strong> Es wurde ein Scoping Review von wissenschaftlicher Literatur zu<br>COPC in Österreich durchgeführt und primärversorgungsrelevante<br>Grundsatzpapiere und Gesetze auf Gemeinde-Orientierung hin durchsucht.<br>Zudem wurden 13 semi-strukturierte Interviews mit Primärversorger*innen,<br>Projektmanager*innen und Wissenschaftler*innen geführt und mittels<br>thematischer Inhaltsanalyse untersucht, um gemeinde-orientierte Aspekte in<br>existierenden Projekten sowie relevante Barrieren und Ressourcen für COPC zu<br>identifizieren.</p><p><strong>Ergebnisse:</strong> Es findet sich kaum österreich-spezifische, peer-reviewte Literatur<br>zu COPC und kaum gezielte Erwähnungen von Gemeinde-orientierung in den<br>untersuchten Dokumenten. Zwar existieren gemeinde-orientierte Projekte in<br>Österreich, diese vermissen jedoch meist wesentliche Elemente von COPC.<br>Hausärzt*innen können einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen solcher<br>Projekte leisten. Jedoch fehlt ihnen oft das notwendige Team sowie der einfache<br>Zugang zu nachhaltiger Finanzierung. Zudem basieren viele Projekte auf<br>Ehrenamtlichkeit.</p><p><strong>Schlussfolgerungen:</strong> Gemeinde-orientierung der Primärversorgung ist in<br>Österreich nicht systematisch implementiert. Um diesen Ansatz zu stärken<br>braucht es daher systemische Anstrengungen, zum Beispiel durch die<br>Einbindung von Gemeinde-orientierung in den Versorgungsauftrag und die<br>Erleichterung der Bildung von lokalen Primärversorgungsteams. Eine<br>strukturierte Anbindung an das bereits gut etablierte Netzwerk der “Gesunden<br>Gemeinden” wäre ein rasch umsetzbarer erster Schritt.</p>